Massive Veränderungen werden vor uns stehen
Im Nachgang sprach der Präsident des Bundesverband Oswald Wilhelm zu den Delegierten und dankte ihnen stellvertretend für das Fingerspitzengefühl der Kolleginnen und Kollegen in der Corona-Zeit: „Das hat gut geklappt“.
Massive Veränderungen könnten im Betrieb mit festen Brennstoffen vor uns liegen, berichtet der Präsident. Gerade die Diskussionen um die Änderung der Ableitbedingungen und Staubgrenzwerte werden nicht einfach werden.
Er mahnte besonders, die verpflichtenden Schornsteinfegerarbeiten noch genauer zu nehmen und diese durchzuführen, als wir das ohnehin bereits tun. Die jüngst veröffentlichten Statistiken zeigen deutlich auf, dass man hier sorgfältiger und vollständiger arbeiten muss.
Mit Blick auf die Deutsche Umwelthilfe und ihrer Forderungen zur verpflichtenden Nachrüstung einer Entstaubung bestehender Kaminöfen, verwies Wilhelm auf den riesen Erfolg zur bisherig erreichten Staubreduzierung.
Erfreut zeigte sich Wilhelm über das neue Gebäudeenergiegesetzt, welches aktuell die 2./3 Lesung des Bundestages durchlaufen hat. Der bevollmächtige Bezirksschornsteinfeger ist weiter für seine bisherigen Tätigkeiten gem. EnEV vorgesehen und Beratertätigkeiten wurden für Gebäudeenergieberater erweitert.
Tarif: Die Regionen müssen unterschiedlich bewertet werden
Mit Blick auf die anstehende Tarifrunde ging der Präsident ebenso auf das Thema ein. Er hob hervor, dass es ein großer Erfolg ist, bundesweit einen einheitlichen Lohn und keine Unterschiede mehr zwischen Mann und Frau zu haben. Dennoch müssen die Regionen unterschiedlich bewertet werden, gerade mit Blick auf den Osten. Klar ist aber auch, dass ein gerechter Lohn gezahlt werden muss, der auch Werbung für den Schornsteinfeger-Beruf ist. Ziel muss es auch sein, Schornsteinfeger in unserem Beruf zu halten.
ZStat: Über 6,7 Mio. Daten werden in NRW ver- und bearbeitet
Im Nachgang folgten nun die Geschäftsberichte des Vorstandes. Zunächst ging der technische Landesinnungswart Andreas Schoßland auf die neuen Handlungsempfehlungen des Landesfachverbandes ein und bat um Beachtung bei der alltäglichen Arbeit.
Zum Thema Statistiken wusste Schoßland zu berichten, dass mittlerweile über 6,7 Mio. Daten in Nordrhein-Westfalen ver- und bearbeitet werden. Kritik gab es jedoch am Aufbau der neuen Mängelstatistik in der Verwaltungssoftware, aber auch am Informationstransport zur Umsetzung dieser. Hier muss man von Seiten des Bundesverbandes besser werden.
Der Landesberufsbildungswart Hans-Eberhard Kopp stellte ausführlich die Ergebnisse der Ausbildungsoffensive da. Insbesondere ging er auf die Entwicklung der Ausbildungszahlen und die Notwendigkeit ein, weiter aktiv um den Berufsnachwuchs zu werben.
Peter Schäfers folgte im Anschluss zum Stand der Einzelzertifizierungen der Schornsteinfeger-Akademie in Dülmen und dankte insbesondere für die Zuarbeiten aus dem Hause. Als Beauftragter QM/UM wusste er auch noch über den aktuellen Stand zur monierten Systemänderung unseres Qualitäts- und Umweltmanagementverfahrens zu berichten.
Menschen mit dem Herz am rechten Fleck
Für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit rief Andreas Kramer den Delegierten zu, ein Selbstverständnis dafür zu bekommen, tolle Fotos und Bilder dem Landesfachverband zur Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen. „Wir haben einen tollen Beruf und wir haben hier in NRW tolle Menschen, die sich für diesen einsetzen. Menschen mit dem Herz am rechten Fleck“, so Kramer. Dies muss man mehr nach draußen tragen und zeigen.
Den Abschluss in der Berichterstattung machte der Geschäftsführer und Vorstand Finanzen, Ralf Rosocha. Auch wenn die Corona-Zeit sich deutlich in der Bilanz niederschlagen wird, ist man froh, in der Vergangenheit solide gewirtschaftet zu haben. Auch in Sachen Finanzen ist der Landesfachverband gut aufgestellt.
Delegierte beschlossen die Erhöhung der Ausbildungsvergütung
Als positives Zeichen für die Ausbildung im Schornsteinfeger-Handwerk ist der Antrag zur Erhöhung der Ausbildungsvergütung zu werten.
So beschlossen die Delegierten die Ausbildungsverträge beginnend mit dem 1. Ausbildungsjahr 2021 auf 700,00 Euro (1.Ausbildungsjahr), 800,00 Euro (2.Ausbildungsjahr), 900,00 Euro (3.Ausbildungsjahr) zu erhöhen.
Damit wird nun in Nordrhein-Westfalen die höchste Ausbildungsvergütung im Bundesgebiet gezahlt. Das ist gut und wichtig und sollte als Ansporn für ein Mehr an Ausbildung zu verstehen sein.
Jubiläums-Verbandstag in Düsseldorf
Last but not least gab der Obermeister der Schornsteinfeger-Innung Düsseldorf schon jetzt einen Ausblick auf den Jubiläumsverbandstag im kommenden Jahr. Dieser wird vom 13.-16.04.2021 in Düsseldorf stattfinden. Vorgesehen ist auch ein öffentlicher Teil in den Rheinterrassen. Grund zum Feiern gibt es dann allemal. Schließlich wird der Landesfachverband dann 75 Jahre alt.
Andreas Kramer
Landesfachverband Nordrhein-Westfalen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit